Was ist die Werkstatt der Mutigen

Regionale Lösungen für bundesweite Veränderung: In der Werkstatt der Mutigen kommen über 250 Gestalter:innen mit rund 40 MdBs und Bundestagskandidierenden zusammen. Denn was vor Ort funktioniert, kann zum Vorbild für andere Regionen werden und Inspiration für die Bundespolitik sein.

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Presseerklärung

Werkstatt der Mutigen: 200 regionale Gestalter:innen und Bundestagskandidierende

setzen Zeichen für politische Zusammenarbeit

 

Berlin, 6. Februar 2025. Mitten im Wahlkampf erprobten 200 Gestalter: innen und 20 Bundestagskandidierende in Berlin eine neue Form der politischen Zusammenarbeit – über föderale und parteiliche Grenzen hinweg. Das Ziel: Erfolgreiche Lösungen sowie die Vorschläge aus einem „Manifest für Regionales Gestalten“ in die Bundespolitik tragen. In den kommenden Wochen folgen regionale Werkstätten in ganz Deutschland. 

 

Bürgermeisterin, Stadtrat, Sozialunternehmer oder Initiatorin aus der Zivilgesellschaft: 200 solcher „Regionaler Gestalter:innen“ waren am 29. Januar bei der Werkstatt der Mutigen im Berliner Zukunftsmuseum Futurium aktiv. Gemeinsam erprobten sie mit Bundestagsabgeordneten und Kandidierenden eine neue Form der politischen Zusammenarbeit: lösungsorientiert und über Parteigrenzen hinweg. Ihr gemeinsames Ziel: die Gestaltungskraft vor Ort stärken und Brücken zwischen Kommunen und Bundespolitik schlagen. 

Zusammenarbeit statt Konfrontation: 70 Matches für ein neues Miteinander

In 70 thematisch organisierten Tandems – „Matches“ – entstanden zahlreiche Vereinbarungen zwischen Regionalen Gestalter:innen und Bundestagskandidierenden. Damit wollen die Teilnehmenden bewährte Ansätze in einer Vielzahl von Bereichen stärken – von Klimaschutz über Bildung bis hin zur Verwaltungsmodernisierung.

Auch die Stärkung des Ehrenamtes war Diskussionsthema. Ronja Kemmer, Bundestagsabgeordnete (CDU) gab einen Einblick: „Ist es denn richtig, dass alles immer über Landes- oder Bundesförderung passiert? Oder müssen wir nicht auch im Sinne einer Staatsreform die Kommunen viel besser ausstatten, sodass sie beispielsweise in ihren Kämmereien auch Leute anstellen können, die etwa in der Buchhaltung die Vereine konkret vor Ort unterstützen?“ 

Ihr Matching-Partner Ulli Hoffmann, in Jena und Region alsEine-Welt-Promotor“ und für Demokratiebildung aktiv, unterstützte die Idee: „Der schöne Nebeneffekt wäre, dass sich die Vereine mehr an ihre Stadt gebunden fühlen, und dass die Stadt sich mehr zu ihren Vereinen bekennt. Dass die Zivilgesellschaft dadurch gestärkt wird und Leute ermutigt werden: Ich tue etwas für meine Stadt!“

Staatsreform als Hebel für bessere Zusammenarbeit

In einer von Philipp von der Wippel, Gründer von ProjectTogether, moderierten Podiumsdiskussion blickten Bundespolitiker:innen auf den Tag zurück – und waren sich einig, dass eine Staatsreform notwendig sei.

 

Franziska Brantner, Bundesvorsitzende der Grünen, sagte: „Wir haben das Ziel der Staatsreform bei uns im Wahlprogramm explizit und wollen als Auftakt einen Bürgerrat machen.“ Dabei verwies sie auf die in der aktuellen Regierung gemachten Erfahrungen zur Reformierung des Gesetzgebungsverfahrens mittels eines „Praxis-Checks“, einem Verfahren, in dem Verbände und Akteur:innen aller Ebenen gemeinsam jeden einzelnen Punkt eines Gesetzes auf seine Umsetzbarkeit prüfen. „Das ist der Praxis-Check, den wir einfordern – dass man mehr konkret zusammenarbeitet. Das würden wir für alle Ministerien, für alle Gesetze verpflichtend machen. (…) Vorab und auch für die (Gesetze), die schon existieren.“

 

Jakob Blankenburg, Bundestagsabgeordneter (SPD) für den Wahlkreis Lüchow-Dannenberg – Lüneburg unterstützt die Staatsreform und sagte zum Zusammenspiel zwischen Bund, Ländern und Kommunen: „Wir haben massiven Nachholbedarf und können nicht so weitermachen wie bisher.“ Außerdem ging er auf das Thema Vertrauen und Begegnung ein: „Wir sind im Matchmaking-Prozess relativ schnell einig geworden: Räume wie heute sind super, aber oftmals gibt es die in den Gemeinden vor Ort nicht mehr – Orte, wo Demokratie tatsächlich stattfinden kann. Da ist es aus meiner Sicht auch unsere Aufgabe vom Bund, Projekte wie dieses hier heute, aber auch ganz konkret auf der kommunalen Ebene zu unterstützen, wo nachhaltig Kommunikationsorte der Begegnung entstehen können.

Ein Gegenentwurf zur politischen Lage

In Zeiten politischer Polarisierung setzten die Teilnehmenden bewusst auf Zusammenarbeit – ein Kontrast zu den Geschehnissen im Bundestag am selben Tag, als erstmals zusammen mit Rechtsextremen eine Mehrheit zustande kam. „Die Abstimmung im Bundestag macht uns tief besorgt um die Zukunft unserer Demokratie,“ sagt Henrike Schlottmann, Geschäftsführerin von ProjectTogether. „Die Werkstatt der Mutigen hat gezeigt, dass es auch anders geht: Überparteiliche Zusammenarbeit ist möglich, wenn der Fokus auf echten Lösungen statt auf Spaltung liegt. Die Regionalen Gestalter:innen machen es vor. Wir haben hier einen Gegenentwurf geschaffen – lösungsorientiert und geeint in der demokratischen Mitte. Jetzt braucht es beides: eine klare Abgrenzung gegenüber antidemokratischen Kräften und eine entschlossene Zusammenarbeit aller Demokrat:innen.“

Von Berlin in die Regionen: Der Prozess geht weiter

Vorgestellt wurde auf der Werkstatt auch das „Manifest für Regionales Gestalten“: Das gemeinschaftlich erarbeitete Papier betont, dass kommunale Zusammenarbeit Vertrauen in den Staat stärken kann. Vor Ort wurde es mit Bundestagskandidierenden diskutiert, um dezentrale Lösungsansätze in die Bundespolitik der nächsten Legislaturperiode einzubringen. 

Bis zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 finden Werkstätten in vielen Städten und Gemeinden statt Aktuell in Planung sind Veranstaltungen in Altenburg, Bochum, Erlau, Karlsruhe, Nürtingen, im Odenwaldkreis und in Wandlitz. Weitere werden folgen. Die Ergebnisse der Werkstatt der Mutigen in Berlin werden in die Regionen getragen, weiterentwickelt und für die nächste Legislatur aufbereitet.

Interessierte können sich auf der Website für kommende Werkstätten informieren: www.werkstatt-der-mutigen.org.

Unterzeichnet werden kann das „Manifest für Regionales Gestalten“ hier: https://tally.so/r/mVbJyv

Hintergrund: Bürger:innen wünschen sich mehr Zusammenarbeit

Eine von ProjectTogether in Auftrag gegeben repräsentative Befragung im Januar 2025 zeigt:

  • 94 % der Bundesbürger:innen wünschen sich mehr parteiübergreifende Zusammenarbeit im Bundestag.
  • 83 % halten den direkten Austausch zwischen Bürger:innen und Politik für wichtig.
  • 49 % fordern eine bessere Zusammenarbeit beim Thema Migration.

Weitere Informationen zu der Befragung sowie Fotos und weitere Pressematerial unter diesem Link: Werkstatt der Mutigen 2025

 

Über die Allianz der Gestalter:innen

Die Allianz der Gestalter:innen ist ein Netzwerk von Einzelpersonen und Organisationen, die vor Ort aktiv Veränderungen gestalten. Sie mobilisieren Menschen über politische und sektorale Grenzen hinweg, entwickeln innovative Lösungen und setzen Projekte mit hoher Umsetzungsstärke in die Praxis um. Dabei stehen die Prinzipien des Grundgesetzes und der Menschenrechte als demokratische Leitlinien im Fokus.

 

Die Allianz wird von der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether getragen und arbeitet eng mit Partnern wie Neulandgewinner, dem Netzwerk junger Bürgermeister:innen und weiteren Initiativen zusammen, um eine zukunftsfähige und resiliente regionale Entwicklung zu fördern.

www.werkstatt-der-mutigen.org.

 

Pressekontakt

Johannes Tödte

ProjectTogether gGmbH

jtoedte@projecttogether.org

 

www.projecttogether.org


 

AnsprechpartnerInnen vor Ort:

Daniel Schneider, SPD 

21762 Otterndorf

E-Mail: daniel.schneider.wk@bundestag.de

 

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Christa Wiese, Bürgerinitiative ´Cadenberge Hilft` in Zusammenarbeit mit der ev. Kirche Cadenberge/Wingst

21789 Wingst

E-Mail: christa.wiese@mailbox.org

 

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Werkstatt der Mutigen

 

 Dabei sind folgende Parteimitglieder:

 

Anna ChristmannGrüneBaden-Württemberg

Ariane FäscherSPDBrandenburg

Armand ZornSPDHessen

Britta HaßelmannGrüneNordrhein-Westfalen

Bruno HönelGrüneSchleswig-Holstein

Catarina dos Santos-WintzCDUNordrhein-Westfalen

Claudia MüllerGrüneMecklenburg-Vorpommern

Daniel SchneiderSPDNiedersachsen

David NethenGrüneNordrhein-Westfalen

Elisabeth KaiserSPDThüringen

Emily VontzSPDSaarland

Enrico GemsaGrüneSachsen-Anhalt

Franziska BrantnerGrüneBaden-Württemberg

Franziska KerstenSPDSachsen-Anhalt

Franziska KochVoltBrandenburg

Franziska MascheckSPDSachsen

Friedhelm BoginskiFDPBrandenburg

Ina LatendorfDie LinkeMecklenburg-Vorpommern

Jakob BlankenburgSPDNiedersachsen

Johannes ArltSPDMecklenburg-Vorpommern

Johannes HauenschildVoltHessen

Julia VerlindenGrüneNiedersachsen

Jürgen KretzGrüneBaden-Württemberg

Karo OtteGrüneNiedersachsen

Kassem Taher SalehGrüneSachsen

Kirsten Kappert-GontherGrüneBremen

Lenka BrodbeckGrüneHessen

Lukas BennerGrüneNordrhein-Westfalen

Mario BrandenburgFDPRheinland-Pfalz

Markus UhlCDUSaarland

Mechthild HeilCDURheinland-Pfalz

Michael KellnerGrüneBrandenburg

Mohamed SayedSPDHessen

Nadine RufSPDHessen

Nadine SchönCDUSaarland

Nicole WestigFDPNordrhein-Westfalen

Ophelia NickGrüneNordrhein-Westfalen

Ria SchröderFDPHamburg

Ricarda LangGrüneBaden-Württemberg

Ronja KemmerCDUBaden-Württemberg

Sina AlexVoltSachsen

Stefan ZierkeSPDBrandenburg

Stephan SeiterFDPBaden-Württemberg

Swantje MichaelsenGrüneNiedersachsen

Thomas HeilmannCDUBerlin

Tobias BacherleGrüneBaden-Württemberg

Yasemin EfilogluVoltBerlin