Der nächste Friedhof, auf dem muslimische Bestattungen möglich sind, ist in Cuxhaven
Der Brockeswalder Friedhof bzw. Friedhof Brockeswalde ist der größte Friedhof der Stadt Cuxhaven.
Seit 2011 besteht ein Gräberfeld für Muslime.
Der Friedhof befindet sich an der Sahlenburger Chaussee 15 (27476 Cuxhaven).
Im Jahr 2011 wurde ein gesonderter Bereich für Muslime reserviert und die geplanten Gräber in Gebetsrichtung [qibla] ausgerichtet.
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Eine muslimische Bestattung läuft nach einem festen Regelwerk bzw. nach einem Ritus ab. Dem Glauben des Islam und seinen Riten nach beginnt die Bestattung schon vor dem eigentlichen Tod, sofern der Todesfall nicht unerwartet und plötzlich eintritt. Gemeinsam mit dem Sterbenden wird vor dessen Tod das islamische Glaubensbekenntnis gesprochen.
Nach dem Tod wird der Verstorbene gewaschen. Die Waschung des Verstorbenen ist ein fester Bestandteil der muslimischen Beerdigung. In der Regel wird die Waschung eines verstorbenen Mannes von einem Imam durchgeführt, während sich bei verstorbenen Frauen weibliche Angehörige darum kümmern. In einigen Gemeinden sind auf Friedhöfen bereits spezielle Räumlichkeiten für das muslimische Ritual der Waschung eingerichtet worden.
Nach der Waschung wird der Verstorbene in ein weißes Leichentuch gehüllt, das Kefen genannt wird. Erst nach dem Totengebet und nach der Freisprechung des Verstorbenen von seinen Sünden, wird dieser zur Beisetzung zu seinem Grab getragen.
Feuerbestattungen sind dem islamische Glauben nach nicht gestattet. Der muslimische Beisetzungsritus sieht vor, dass Verstorbene ohne einen Sarg, also lediglich in ein Leichentuch gehüllt, beigesetzt werden. Ist in der Friedhofssatzung eines deutschen Friedhofes die Erdbestattung ohne einen Sarg gestattet, wird der ins Leichentuch gehüllte Verstorbene ohne Sarg ins Grab gelegt. Das Gesicht des Verstorbenen wird gen Mekka ausgerichtet, zur sogenannten Kaaba blickend. Die Kaaba ist dem islamischen Glauben nach das "Haus Gottes" und somit das zentrale Heiligtum des Islam. Bevor das Grab mit Erde geschlossen wird, werden Holzbretter über dem Verstorbenen angeordnet, und zwar so, dass sie die Form eines Daches ergeben. Danach wird das Grab geschlossen
Rechtslage hinsichtlich islamischer Bestattungen in Deutschland
Die deutschen Bestattungsgesetze sind nicht auf alle Riten einer muslimischen Beerdigung ausgerichtet. Beispielsweise wird in den deutschen Bestattungsgesetzen die Sargpflicht vorgeschrieben, sodass Verstorbene in einem Sarg bestattet werden müssen. Das gilt sowohl für die Erdbestattung als auch die Feuerbestattung auf Friedhöfen in Deutschland. Die Beisetzung eines Verstorbenen, der lediglich in ein Leichentuch gehüllt wird, ist daher in der Regel nicht gestattet. Jedoch gibt es Ausnahmen auf Friedhöfen, die spezielle Grabfelder für die muslimische Bestattung im Leichentuch angelegt haben. Des Weiteren ist in Deutschland gesetzlich geregelt, dass Verstorbene frühestens 48 Stunden nach ihrem Tod bestattet werden dürfen. Auch wenn die muslimische Beerdigung bzw. der islamische Glaube eine Beisetzung am Tag des Todes vorsieht, muss die Beisetzungsfrist von 48 Stunden eingehalten werden.
Es war lange Zeit üblich, dass Muslime ihre Verstorbenen im Heimatland bestatten ließen, da lediglich dort eine Beerdigung nach traditionell islamischen Riten möglich war. Das ging mit der Überführung des Verstorbenen ins Ausland einher und verursachte zusätzliche Bestattungskosten. Heute legen immer öfter Friedhöfe muslimische Grabfelder an, auf denen muslimische Beerdigungen nach islamischen Riten gestattet sind. Ebenso wächst die Zahl der Bestatter in Deutschland, die die Organisation und Ausrichtung islamischer Bestattungen anbieten. Das ist vor allem in Großstädten der Fall, in denen der Bevölkerungsanteil an Muslimen hoch ist.
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