Flüchtlingspolitische Initiativen als Orte aktiver Bürgerschaft, kollektiver Konfliktaushandlung und demokratischen Lernens
Doreen Bormann und Nikolai Huke forschen zu Rassismus, Arbeitsausbeutung und (rechtlichen) Hindernissen, denen Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt ausgesetzt sind.
Als Reaktion auf den Flüchtlingszuzug, die temporäre Überlastung staatlicher Infrastrukturen und zum Teil in expliziter Abgrenzung zu rassistischen Übergriffen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit kam es 2015 in Deutschland zu einer Welle der Hilfe durch zivilgesellschaftliche Organisationen, aber auch durch bisher kaum Engagierte. Demokratie in Deutschland steht zu diesem Zeitpunkt einer Reihe von Problemen gegenüber: Staatliche Infrastruktur ist in vielen Bereichen unterfinanziert, zahlreiche in Deutschland lebende Menschen sind durch fehlende Bürgerrechte von der politischen Partizipation ausgeschlossen, während der demokratische Grundkonsens in der Bevölkerung erodiert. Bestehende gesellschaftliche Konflikte in Deutschland verschärfen sich.
An der Universität Kassel, der Universität Osnabrück und der Eberhard Karls Universität Tübingen wird im Verbundprojekt vor diesem Hintergrund untersucht, wie sich Demokratie im Zuge der so genannten „Willkommenskultur“ verändert hat.Im Mittelpunkt stehen dabei drei Forschungsfragen: Tragen flüchtlingspolitische Initiativen durch ihre internen sozialen Formen zu einer inkludierenden demokratischen Willensbildung und Artikulation bei? Wie entwickeln oder verändern sich im Handeln der Initiativen demokratische Einstellungen und politische Subjektivitäten? Geht von ihnen ein demokratisierender Impuls für etablierte Entscheidungsfindungsstrukturen aus?
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Das Schicksal der Kinder von Aleppo
Dieser Film zeigt das Schicksal von Flüchtlingen in seiner ganzen Entwicklung - vom Bürgerkrieg in Aleppo über die Flucht bis hin zu ihrem neuen Leben in Goslar. Damit stellt der Film einen einzigartigen Beitrag zum beherrschenden Thema in Deutschland dar. © ZDF Datum: 09.02.2017
Deutschland 2016 © BR + UFA-LAB
"Tahrib – Die unendliche Reise" ist ein TV-Film über Flüchtlinge in Ostafrika. In Kenia und dem Niger, folgen wir Menschen, die die größten Herausforderungen – Sahara und Mittelmeer - noch vor sich haben. In Libyen begleiten wir Menschen, die sich einer höllischen Realität hinter Gittern gegenübersehen. In Israel leben die Geflüchteten in einer Art Zwischenwelt, nicht angekommen und nicht in der Lage weiterzuziehen. Schließlich treffen wir Flüchtlinge in Istanbul, vor dem Sprung nach Europa. Das Zweifeln, ob dies der richtige Weg ist, verbindet unsere Protagonisten. Schließlich stranden wir mit ihnen in Griechenland.